Presseberichte
Erschienen
am: 21.12.2002 Basler Zeitung
Zahlreiche Hindernisse für das
geplante Schwimmzentrum
Ein breit abgestützter Workshop der
Regionalplanung beider Basel beschäftigte
sich mit etlichen Problemen, die sich im
Gebiet St. Jakob ergeben haben. Eine der
zentralen Aussagen der Planer lautet, dass
die Brüglinger Ebene kein weiteres
Verkehrsaufkommen verkraften kann – aus
diesem Grund sei auf das geplante
Schwimmzentrum zu verzichten.
Sportzentrum. Die regionalen Raumplaner
empfehlen, im Raum St. Jakob auf Neubauten
zu verzichten, die ein zusätzliches
Verkehrsaufkommen nach sich ziehen – also
auch auf die geplante Schwimmhalle. Diese
sollte zwischen die St. Jakobshalle und die
St.-Jakob-Arena zu stehen kommen.Foto
Keystone/Desair

Basel.
Der grosse Optimismus ist weg. «Es kommen
mehr Schwierigkeiten auf uns zu, als wir
ursprünglich gedacht haben», sagt René
Angst, der die Stiftung «Schwimmzentrum
beider Basel» präsidiert. Als er im Juli den
Businessplan für das 44-Millionen-Projekt
vorstellte, sprach er noch von einem «sehr
realistischen» Vorhaben (BaZ vom 6. 8.
2002). Inzwischen haben sich den Initianten
Hindernisse in den Weg gestellt, die es
fraglich erscheinen lassen, ob dereinst wie
geplant ein Hallenschwimmzentrum mit fünf
Becken, darunter ein 50-m-Pool, in die
Brüglinger Ebene – zwischen die St.
Jakobshalle und die Eishalle – zu stehen
kommt.
Grosse Sorgen
bereitet Angst derzeit die Skepsis, welche
die regionalen Raumplaner dem Projekt
entgegenbringen. Im November trafen sich die
Nutzer des Gebietes St. Jakob unter
Federführung des Baselbieter Amtes für
Raumplanung zu einem Workshop. Rund 70
Vertreter der Grundeigentümer, der Betreiber
von Anlagen, der kantonalen Fachstellen, der
Polizei und der Gemeinden Münchenstein,
Muttenz und Birsfelden diskutierten dabei
die Empfehlungen aus zwei externen Verkehrs-
und Nutzungstudien (vgl. untenstehenden
Artikel). Eine dieser Studien, die der BaZ
in Auszügen vorliegt, gibt die Empfehlung
ab: «Insbesondere ist auf die Realisierung
eines Hallenbades, das die Wasserflächen
gegenüber dem heutigen Zustand vergrössert,
im Raume St. Jakob zu verzichten.»
Hans-Georg
Bächtold, der Leiter des Baselbieter
Raumplanungsamtes, bestätigt denn auch, dass
bei den beiden kantonalen Sport- und den
Planungsämtern Konsens über die Forderung
bestehe, weitere verkehrsintensive Nutzungen
in der Brüglinger Ebene und damit auch das
Schwimmzentrum abzulehnen. Die Aussage der
Planer sei auch von der grossen
Arbeitsgruppe nicht grundsätzlich bestritten
worden. Man sei sich einig, dass die neue
Sportstätte zusätzliches Verkehrsaufkommen
bescheren und die bereits akuten Parkplatz-
und Verkehrsprobleme verschärfen würde. Die
Aussage ist eindeutig: Die Planer wünschen
keinen Ausbau des mit Fussball-Stadion,
Sporthalle, Eishalle, Reitsportanlage,
Gartenbad, Tennis- und Fussballplätzen
ausgestatteten Sportzentrums zu St. Jakob.
Initianten
nicht einbezogen
Die
Initianten des Schwimmhallen-Projekts sind
überrascht vom Ergebnis der Arbeitsgruppe.
Ausserdem zeigen sie sich enttäuscht, dass
sie nicht in den Vernehmlassungsprozess
einbezogen wurden. «Dass wir seit zwei
Jahren an der Arbeit sind, war schliesslich
bekannt», sagt René Angst. Er hat einen
Brief ans Baselbieter Amt für Raumplanung
verfasst, um eine verbindliche Auskunft zu
erhalten, ob es überhaupt Sinn macht, das
Projekt noch weiter zu verfolgen.Der Aussage
der Planer, das Schwimmzentrum würde zu
einem vermehrten Verkehrsaufkommen führen,
kann Angst nicht zustimmen. Tatsächlich
stellt sich die Frage, ob ein
breitensportlich ausgerichtetes Sportzentrum
die Probleme verschärfen würde. Diese treten
schliesslich vor allem bei Grossanlässen
auf, die nur selten parallel zu den
Öffnungszeiten einer Schwimmhalle
stattfinden. Und während Bächtold sagt, eine
44-Mio.-Halle müsse aus ökonomischen Gründen
zusätzliche Aktivitäten wie Discos und
andere Sportveranstaltungen generieren, wie
dies in der Eishalle der Fall ist oder noch
sein soll (vgl. nebenstehenden Artikel),
sieht der Businessplan fürs Schwimmzentrum
vor, den Betrieb ausschliesslich durch
Eintritte zu finanzieren.
Immerhin
lässt die Formulierung aus der
Nutzungsstudie einen Ausweg offen. Es
könnten nämlich die bestehenden
Wasserflächen des Gartenbades St. Jakob
überdacht werden, um auf diese Weise zu
einem wettkampftauglichen Hallenbad zu
kommen. Angst bezeichnet diese Idee jedoch
als nicht wünschbar, weil das vorhandene
Sportbecken ein Kaltbau ist, sodass
letztlich ebenfalls ein (teurer) Neubau
erfolgen müsste, während der Region Basel
gleichzeitig ein geheiztes Aussenbecken
verloren ginge.
Finanzierung
höchst unklar
Möglicherweise erübrigen sich die
Empfehlungen der Planer ohnehin. Die im
Sommer angelaufene Suche nach Geldgebern für
das ambitiöse Projekt gestaltet sich nämlich
äusserst schwierig. «Wir haben noch keine
Beträge zugesichert erhalten», sagt Angst.
Die für den Bau benötigten 44 Millionen
Franken sollen durch eine «public-private
partnership» aufgebracht werden. In der
Privatwirtschaft sitzt das Geld jedoch
angesichts der wirtschaftlichen Baisse nicht
locker. Vom Sport-Toto gibts bislang weder
eine Zusage noch eine Absage. Und die
Kantone zeigen sich vornehm zurückhaltend.
Basel-Stadt prüft beispielsweise
gleichzeitig die Variante, gemeinsam mit dem
umliegenden Ausland ein trinationales
Schwimmzentrum zu realisieren. Dafür würden
möglicherweise EU-Gelder frei, wobei dadurch
die Schweiz als Standort nicht in Frage
kommen dürfte. Bächtold nennt die Umgebung
des Laguna-Hallenbades in Weil am Rhein als
möglichen Standort.
Mit
Bundesgeldern können die Initianten kaum
mehr rechnen. Sie werden nur frei, wenn der
Schweizerische Schwimmverband Basel zu einem
Leistungszentrum machen will – und danach
sieht es gar nicht aus. Markus Grob, der vom
Verband als Koordinator eingesetzt wurde,
glaubt, dass das in Fribourg geplante
Schwimmzentrum schon bald gebaut wird und
die Gelder abschöpft. «Ich kenne ausserdem
die Aussage des Bundesamtes für Sport,
welches das Leistungszentrum als Bindeglied
zwischen den Sprachregionen wünscht», sagt
Grob.
René Angst
hofft nun, dass sich insbesondere die Basler
und Baselbieter Parlamentarier für das
Projekt stark machen. Gründe dafür gibt es
reichlich. Das Angebot an Wasserflächen für
Hobby- und Spitzenschwimmer in Basel ist
weiterhin ungenügend. Zumindest in dieser
Frage herrscht weitgehend Einigkeit. Patrick
Künzle
Zonenänderung
für Disco lässt auf sich warten
Basel.
pak. Während noch völlig unklar ist, ob das
Schwimmzentrum jemals gebaut werden kann,
hat die St.-Jakob-Arena ihre Tore bereits
geöffnet. Im Oktober erfolgte vor 6330
Zuschauern die erste Scheibeneingabe im
modernsten Eisstadion der Schweiz. Nur
problemlos ist der Betrieb jedoch nicht
angelaufen. Der EHC Basel als Hauptnutzer
der Halle vermochte die Zuschauer nicht in
der budgetierten Anzahl an seine Spiele zu
locken. Nicht zuletzt vor diesem
Hintergrund, dass nämlich
Nationalliga-B-Sport in Basel zu wenig
attraktiv ist, beschloss der EHC am
Donnerstag, möglichst rasch den Aufstieg
anzustreben. Ein hoher Zuschauerschnitt bei
den Heimspielen des Basler Stadtclubs ist
für die Genossenschaft St.-Jakob-Arena
lebenswichtig.
Rund einen
Zehntel des Jahresbudgets von 1,9 Millionen
Franken soll ab kommenden September eine
Grossraum-Discothek einspielen, die im
Sockel der Halle geplant ist. Dafür muss die
Gemeinde Münchenstein, auf deren Boden die
Eishalle steht, jedoch eine Zonenänderung
vornehmen, da die derzeitige Regelung
lediglich sportliche Aktivitäten in der
Eishalle erlaubt.
Dies war der
Genossenschaft zwar bekannt, nicht jedoch,
dass die Umzonung über den nächsten Herbst
hinaus auf sich warten lässt. Der
Münchensteiner Bauverwalter Rudolf Zulauf
sagt nämlich: «Die Gemeindeversammlung wird
frühestens Ende 2003, wahrscheinlich aber
erst 2004 über die Änderung befinden.» Der
zuständige Gemeinderat Lukas Lauper
bestätigt diesen Sachverhalt, «ausserdem
wird der Entscheid wohl sehr knapp
ausfallen». Sollte die Gemeindeversammlung
der Umzonung zustimmen, könnte noch das
Referendum ergriffen werden.
«Wenn sich
der Prozess weiter verzögert, tut uns das
weh», sagt Genossenschaftspräsident Stephan
Musfeld. Und genau danach sieht es derzeit
aus.
Einwurf
Markus Lehmann:
Schwimmzentrum sucht Unterstützung
Endlich, dachte ich, als ich
letzte Woche in der BaZ lesen konnte, dass
nun auch die grösste Zeitung der Region
festgestellt hat, dass im St. Jakob das
grösste und schönste Sportzentrum der
Schweiz entsteht ! Endlich stellt auch das
Stadtmarketing fest, dass Basel auch als
Sportstadt "verkauft" werden kann ! Endlich
bemerkt man, dass Investitionen in den Sport
einen Mehrwert für unsere Region bedeuten
und die Gelder als ein Mehrfaches
zurückfliessen !
So weit so gut ! Nun ist
aber das Sportzentrum noch nicht fertig
gebaut. Genau gesagt fehlt die in Planung
stehende Schwimmhalle. Doch wer ist bereit
für die Finanzierung des Vorhabens gerade
zu stehen ? Schwimmhallen sind bekanntlich
im Unterhalt sehr teuer ! Deshalb suchen
die Initianten so viel Geld, dass die
fertige Halle ohne spätere Zinsbelastung
auskommt. Dies ist grundsätzlich richtig und
verdient Unterstützung.
Vom Bund dürfte ein
grösserer Betrag kommen. Damit aber
nationale Gelder fliessen, müssten die
beiden Basler Kantone eine Absichtserklärung
deponieren. Konkret: Beide Kantone müssten
demnächst bekannt geben, wie viel sie
einmalig an das Schwimmzentrum zahlen
würden, wenn der Bund auch tief in die
Tasche greift. Wie heisst es doch so schön:
"Mach mit mach den ersten Schritt !"
Markus Lehmann,
Ex-Handball-Internationaler und Grossrat
in: Baslerstab, Ausgabe
Basel, Mittwoch, 11. September 2002, S. 9
Erschienen am: 06.08.2002
Basler
Zeitung
44 Mio. für
Schwimmzentrum gesucht
Die
Stiftung «Schwimmzentrum beider Basel» hat
den Businessplan für das geplante
Schwimmzentrum fertig gestellt. Gemäss einer
Studie wäre der Betrieb ab dem dritten Jahr
kostendeckend. Die Beschaffung der
benötigten rund 44 Millionen Franken steht
allerdings noch an.
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Sportstätte
für die breite Bevölkerung.
Das geplante
Schwimmzentrum soll im Westen an die St. Jakobshalle angebaut werden, um das dort bereits bestehende 25-Meter-Becken
zu integrieren. Es käme damit genau zwischen die Joggeli-Halle und die neue Eissporthalle zu stehen.
Foto zVg
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Basel. Die Basler Schwimmerinnen und Schwimmer betreiben derzeit fleissig
Werbung. In eigener Sache, indem sie an den Europameisterschaften in Berlin mit kaum erwarteten Leistungen brillieren.
Und für ein Projekt, das in absehbarer Zeit Grossanlässe wie Europameisterschaften nach Basel bringen
könnte, vor allem aber zur Sportstätte für die breite Bevölkerung werden soll. Hanna Miluska,
die vor einer Woche EM-Silber gewann, sagt: «Es wäre für alle Schwimmer in der Region wichtig,
wenn das Projekt in absehbarer Zeit realisiert werden könnte.»
Betrieb wäre kostendeckend
Miluska spricht vom geplanten
«Schwimmzentrum beider Basel». Im Sommer 2001 stellte die kurz zuvor gegründete gleichnamige Stiftung,
die vor allem aus Mitgliedern des Schwimmvereins beider Basel besteht, erstmals ihre Ideen vor (BaZ vom 20. 6.
2001). Geplant ist, auf der Brüglinger Ebene ein von den Architekten Wirth+Wirth AG entworfenes Hallenschwimmzentrum
zu erbauen, das im Westen an die St. Jakobshalle angebaut werden soll, um das dort bereits bestehende 25-Meter-Becken
zu integrieren. Das Zentrum käme somit genau zwischen die St. Jakobshalle und die Eissporthalle zu stehen,
die Mitte Oktober eröffnet wird. Ein Jahr nach den ersten Skizzen hat die Stiftung nun den von einer einzelnen
Privatperson finanzierten Businessplan fürs Schwimmzentrum vorgelegt.
Die Kernaussage der Studie lautet, dass das geplante Schwimmzentrum bereits ab dem dritten Jahr kostendeckend betrieben
werden könnte. Als Voraussetzung dafür nennt sie 180 000 Eintritte pro Jahr. Ein kostenneutraler Betrieb
ist keine Selbstverständlichkeit, sind doch Hallenbäder an vielen Orten defizitär. Die Initianten
zeigen zudem mit ihrem Businessplan auf, dass das geplante Schwimmzentrum einem grossen Bedürfnis entspricht.
Zumindest in der Stadt Basel gibt es in den kalten Monaten nur ein kleines Angebot an Wasserflächen für
Sport und Freizeit. Das Rialto, als einziges Hallenbad auf Basler Boden, ist zumeist völlig überfüllt.
Den Spitzenschwimmern – und deren werden derzeit in der Region immer mehr – stehen im Winter in der Schwimmhalle
St. Jakob lediglich fünf Bahnen zur Verfügung. Im neuen Bäderkomplex könnten die Besucher fünf
Becken nutzen, darunter einen 50-Meter-Pool, der internationale Wettkämpfe in Basel ermöglichen würde.
Ein grosser Wellness-Bereich soll für zusätzliche Attraktivität sorgen.
Die Hauptschwierigkeit des gesamten Projektes bleiben jedoch weiterhin die hohen Investitionskosten. Die Stiftung
benötigt rund 44 Millionen Franken, um den Bau sicherstellen zu können. Darin enthalten ist auch die
Verlustabdeckung für die ersten zwei Jahre. Zum Vergleich: Die benachbarte Eishalle, die jedoch weniger auf
die Bedürfnisse von breiten Bevölkerungsschichten ausgerichtet ist, kostete rund 25 Millionen Franken.
Die Initianten gehen davon aus, dass der Kanton Basel-Stadt das benötigte Grundstück im Baurecht abgibt.
Der gesamte Investitionsbedarf soll durch eine «public-private partnership» aufgebracht werden. Das
heisst, dass einerseits Beiträge der Kantone Basel-Stadt und Baselland erwartet werden und andererseits auf
private Spendengelder gehofft wird. Zudem tut sich allenfalls die Möglichkeit auf, an Bundesgelder aus dem
Nasak-Programm zu kommen, das den Bau von Sportanlagen mit nationaler Bedeutung unterstützt. Diese Gelder
werden gesprochen, wenn der Schweizerische Verband «Swiss Swimming» Basel zu einem nationalen Leistungszentrum
machen würde. Die Chancen stehen nicht schlecht, weil es in der Schweiz bislang nur in Uster und Genf wettkampftaugliche
50-Meter-Hallen gibt.
Kantone zurückhaltend
Der Businessplan wurde den
potenziellen Geldgebern vor einigen Wochen vorgelegt. Die Signale der zwei angefragten Kantone gleichen sich. In
Basel-Stadt hat sich der Regierungsrat noch nicht mit dem Projekt beschäftigt. Andrea Müller, Leiter
des Ressorts Sport, äussert sich zurückhaltend: «Wir verfolgen das Projekt mit Wohlwollen, der
Kanton hat jedoch zurzeit nicht die Mittel für einen substanziellen Beitrag zur Finanzierung.» Die Grundbedingung
für eine Hilfe des Kantons sei ohnehin, dass zuerst ein Grossteil der Mittel durch andere (private) Quellen
bereitgestellt werde. Müller sagt ausserdem, dass kostengünstigere Varianten geprüft werden müssen
oder allenfalls in Zusammenarbeit mit der deutschen und französischen Nachbarschaft ein trinationales Schwimmzentrum
entstehen könnte.
Gelder aus dem Baselbiet sind nicht vor 2005 zu erwarten. Thomas Beugger, Leiter des Sportamtes, äussert sich
ähnlich wie sein Basler Amtskollege: «Es muss abgewartet werden, was die Stiftung selber an Mitteln
vorweisen kann.» Baselland hat das Kasak (Kantonales Sportanlagen-Konzept) eingerichtet, um substanzielle
Beiträge an Projekte wie die Schwimmhalle leisten zu können. Die Kasak-Fachkommission wird sich nun mit
dem Projekt beschäftigen. Der Verpflichtungskredit für die Jahre 2001 bis 2005 ist jedoch bereits grösstenteils
aufgebraucht.
Erst in der anschliessenden Periode würden allenfalls Gelder für die Schwimmhalle frei; falls das Programm
überhaupt im gleichen Mass fortgesetzt wird, was angesichts der Finanzlage des Kantons keineswegs sicher ist
– Land- und Regierungsrat werden im nächsten Jahr darüber befinden. Den Initianten der Schwimmhalle steht
also noch sehr viel Arbeit bevor, um die notwendigen Gelder zusammenzubekommen. Gesucht sind jetzt in erster Linie
potente private Investoren.
Patrick Künzle
Erschienen am: 06.08.2002
Basler
Zeitung
René Angst:
«Unser Projekt ist sehr realistisch»
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Optimistisch. Stiftungspräsident René Angst ist zuversichtlich, dass
die Pläne nicht Papier bleiben.
Foto Plüss
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Basel. René Angst steht der Stiftung «Schwimmzentrum beider
Basel» als Präsident vor. Der Politologe präsidiert ausserdem den Schwimmverein beider Basel.
BaZ: Herr Angst, bereits 1964 erfolgte im Basler Grossen Rat eine erste Interpellation
zugunsten eines 50-Meter-Beckens im Bereich St. Jakob. Warum sind Sie zuversichtlich, dass die Idee diesmal tatsächlich
umgesetzt werden kann?
René Angst: Weil sie erstmals mit letzter Konsequenz und sehr grossem persönlichem
Einsatz verfolgt wird. So haben wir inzwischen die Projektpläne und den Businessplan erstellt: Das sind Vorleistungen,
die vom finanziellen und zeitlichen Aufwand her an unsere Schmerzgrenzen gingen, aber aufzeigen, dass das Schwimmzentrum
ein Projekt ist, das der ganzen Bevölkerung zugute kommen wird.
Welche Etappe auf dem Weg
zum Schwimmzentrum repräsentiert denn der eben fertig gestellte Businessplan?
Für uns handelt es sich
um einen ganz entscheidenden Schritt. Wir wollen das Zentrum sowohl mit öffentlichen als auch mit privaten
Mitteln erstellen. Um zu diesen Geldern zu kommen, muss das Projekt einfach als seriös zu erkennen sein.
Doch selbst wenn der Betrieb
kostendeckend ist, es bleibt der Investitionsbetrag von rund 44 Millionen Franken, um das Schwimmzentrum überhaupt
realisieren zu können.
Der Betrag ist eben genau
darum so hoch, weil das Zentrum kostendeckend geführt werden soll. Wir hätten auch sagen können:
Wir reduzieren die Investitionskosten um zehn Millionen durch eine Kreditaufnahme, die einfach die Betriebskosten
erhöhen würde. Doch diese Rechnung würde nicht aufgehen, das Schwimmzentrum wäre defizitär,
und man müsste stets mit Geldforderungen an die Kantone gelangen. Diesen Weg wollen wir nicht gehen, wir wollen
einen realistischen und transparenten Weg aufzeigen.
Wie viel Geld soll denn
genau woher kommen?
Wir befinden uns erst in den
Anfängen. Deshalb möchte ich momentan auch nicht sagen: Von Privaten erwarten wir diesen Betrag und von
der öffentlichen Hand jenen. Wir haben den Businessplan einerseits nun den Kantonen Basel-Stadt und Baselland
vorgestellt, um ihnen aufzuzeigen, dass das Projekt der ganzen Region dienen würde. Andererseits hoffen wir
eben auf Mäzene und Sponsoren, die etwas für die Attraktivität des Platzes Basel machen wollen.
Zudem sind wir an halbprivate Einrichtungen wie beispielsweise Sport-Toto gelangt.
Ist das Projekt denn realistisch?
Ich denke schon. Zwar kann
ich nicht mit letzter Sicherheit sagen, ob wir die erforderlichen Beträge zusammenbringen. Doch das Projekt
ist sehr realistisch, wenn man das Einzugsgebiet ansieht und das Potenzial an Benutzern. Die Schwimmer der Region
stossen überall an Grenzen. Ausserdem ist das Projekt realistisch, weil der Betrieb nicht mit alljährlich
wiederkehrenden Geldbeträgen der öffentlichen Hand sichergestellt werden müsste.
Ein redimensioniertes Projekt,
wie etwa eine Überdachung des bestehenden 50-Meter-Beckens im Gartenbad St. Jakob, ist nicht denkbar?
Ich halte das für keine
realistische Idee. Das Sportbecken ist ein Kaltbau, deshalb müsste auch dort letztlich ein Neubau erstellt
werden, und ob der dann billiger wäre, weiss ich nicht. Ausserdem ginge ein Becken für den Sommerbetrieb
verloren.
Wann steht das Schwimmzentrum?
Als wir vor zwei Jahren anfingen,
sagten wir, dass im Olympiajahr 2004 gebaut wird. Das war wohl sehr optimistisch. Heute denke ich: 2005 wäre
schön.
Interview Patrick Künzle
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Erschienen am: 06.08.2002
Basler
Zeitung |
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Schwimm-Mekka
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Basel. BaZ. Die Stiftung «Schwimmzentrum beider Basel» hat
den Businessplan für das geplante Schwimmzentrum fertig gestellt. Gemäss einer Studie wäre der Betrieb
ab dem dritten Jahr kostendeckend. Die Beschaffung der benötigten rund 44 Millionen Franken steht indes noch
an. Stiftungspräsident René Angst zeigt sich im BaZ-Interview zuversichtlich, dass die Idee umgesetzt
werden kann.
Region
Basel, 21
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bz
DIENSTAG, 9. JULI 2002, S. 21
Schwimmen braucht "Flüssiges"
INVESTOREN
GESUCHT / Für das Schwimmzentrum beider Basel, das an die
bestehende St. Jakobshalle angebaut werden soll, liegt nun ein
Business-Plan vor. Damit geht der Stiftungsrat auf Investorensuche.
Von Andrea
Masek Stott
BASEL. Vor
rund einem Jahr stellte die damals neu gegründete Stiftung
"Schwimmzentrum beider Basel" ihr Projekt vor. Sie plant eine
Schwimmhalle als West-Anbau an die St. Jakobshalle. Angepriesen
wurde das Ganze als zeitgemässes und saisonunabhängiges Fitness-,
Ausbildungs- und Erholungszentrum für die ganze Bevölkerung der
Region. Nun liegt ein Business-Plan vor.
"Im vergangenen
Jahr trafen wir fundierte Abklärungen, unter anderem mit
Verantwortlichen ähnlicher Betriebe im In- und Ausland", erzählt
Stiftungsratspräsident René Angst. "Wir stellen mit dem
Business-Plan unter Beweis, dass der Betrieb des Zentrums
kostendeckend sein wird."
Geplant ist, einen
Teil der Einnahmen aus festen Verträgen mit Wasserflächenmietern zu
erwirtschaften. Dies ermöglicht eine Grundauslastung und verringert
die Abhängigkeit von freier Kundschaft. Als mögliche Mieter werden
aufgelistet: Schwimmvereine, Tauchclubs, Triathlonclubs, Schulen und
Universität, Physiotherapiepraxen, Privatspitäler, Heime sowie
Kursanbieter wie die Schweizerische LebensrettungsGesellschaft oder
die Volkshochschule.
Der Stiftungsrat
geht auf Geldgebersuche
Nachgewiesen wird
im Plan weiter der Bedarf nach einem Schwimmzentrum sowie das
Marktpotential. Unbestritten ist, dass das Wasserflächenangebot in
der Region kleiner als die Nachfrage ist. Für Schwimmvereine sei die
Situation vor allem im Winter relativ hoffnungslos, heisst es. Als
grössere Stadt besitze Basel auch nur gerade ein öffentliches
Hallenbad: das Rialto. Sämtliche Hallenbäder in der Umgebung seien
während den Hauptbesuchszeiten zudem überbelegt und die
Wachstumsmärkte Rehabilitation, Aquagymnastik und -jogging fänden
zuwenig Warmwasserangebote, wird im Plan erklärt.
Im Bereich "Wellness
und Fun" - projektiert sind im Schwimmzentrum neben verschiedenen
Schwimmbecken auch Massageräume, eine Saunalandschaft,
Gymnastikräume und eine "Gastronomie-Schwimmhalle" - gibt es zwar
drei grosse Konkurrenten, doch hält die Stiftung im Plan fest, dass
sie Bereiche abdecken werde, die bei anderen zu kurz oder in dieser
Kombination nicht vorkämen.
Konkret heisst das
etwa: keine Rutschbahn, sondern eine Kletterwand, Tauchbecken
inklusive Turmspringen, Nichtschwimmerbecken mit Unterwasserdüsen
und -scheinwerfern. Weiter wird das Naturphänomen Wasser für alle
Sinne erlebbar gemacht, sowohl im Wasser wie auf Projektionsflächen
am Beckenrand.
Doch zuerst müssen
nun die Investitionskosten, die auf 44,3 Millionen Franken
veranschlagt sind, eingeholt werden. Letzte Woche ging der
Business-Plan an die Regierungen beider Basel und an die Mitglieder
der jeweiligen Sportkommissionen. Nach den Sommerferien wird der
Stiftungsrat, gemäss Angst, da nachhaken.
Dabei kommt ihm
zugute, dass der Basler Grosse Rat letzten November einen Anzug
betreffend Schwimmzentrum an die Regierung überwiesen hat. Darin
fragte Oscar Battegay (FDP), ob der Regierungsrat bereit sei, das
Projekt zu unterstützen und insbesondere das dafür in Aussicht
genommene Grundstück zu einem symbolischen Baurechtszins zur
Verfügung zu stellen. Zudem will er wissen, ob der Kanton für die
Realisierung eine einmaligen Beitrag gewähren wird. "Wir gehen von
der unentgeltlichen zur Verfügung-Stellung des Baulandes aus",
bestätigte Angst der bz.
Diese und nächste
Woche wird der Stiftungsrat auch bei Sport-Toto, dem Schweizerischen
Olympischen Verband sowie beim Bund vorstellig; und bei Privaten.
Zusagen liegen noch keine vor. Wie Angst erläuterte, wird man erst
jetzt mit dem seriösen Businessplan aktiv. "Auch wenn jetzt nicht
mehr eine allzugünstige Zeit für ein solches Projekt ist; bin ich
optimistisch", gibt er sich zuversichtlich.
(Bild:
Perspektivenansicht, Untertitel:)
WETTKAMPFMÄSSIG.
Bereits 1964 wurde in Basel-Stadt eine Interpellation für ein
gedecktes Sporbecken mit wettkampfmässiger Bahnlänge von 50 Metern
eingereicht. Das lange Warten könnte mit dem projektierten
Schwimmzentrum endlich ein Ende finden.
Erschienen am: 20.06.2001 Basler Zeitung
Schwimmer wollen Zentrum bei der Sporthalle
Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung «Schwimmzentrum beider Basel» stellten gestern das Konzept
für ein neues Schwimmzentrum in unmittelbarer Nähe der St. Jakobshalle vor. Das Projekt ist auf das Schwimmen
in allen (Lebens-)Lagen ausgerichtet und soll Schulsport, Rehabilitation, Wettkampf und Training integrieren. Im
Vordergrund steht allerdings der Bau einer überdachten 50-Meter-Bahn.
Das Modell der Anlage. In Blau die Schwimmhalle, in Grün eine Erweiterung der bestehenden St. Jakobshalle.
In Grau das Zwischenstück. W+W
Basel. Basels Schwimmerinnen und Schwimmer haben seit Menschengedenken die Vision einer Schwimmhalle mit einem
50 Meter langen Becken, in dem Wettkämpfe nach internationalem Reglement durchgeführt werden können.
«Entsprechende Wünsche sind bereits vor mehr als 35 Jahren artikuliert worden», stellte Grossrat
Oscar Battegay (FDP) gestern an einer Medienkonferenz fest. Eine Stiftung «Schwimmzentrum beider Basel»
will den Traum jetzt realisieren, die Vorarbeiten sind in den vergangenen Monaten geleistet worden, wie René
Angst, Stiftungsratspräsident, erörtern konnte (vgl. auch Seite 52). Das Konzept einer Schwimmhalle,
die direkt an die St. Jakobshalle anschliesst und zwischen der Wettkampf- und Konzertstätte und der mittlerweile
finanzierten Eishalle (BaZ von gestern) zu stehen käme, liegt seit wenigen Tagen vor.
«Schwimmen für alle»
Im Arbeitspapier, das gestern zum Thema präsentiert wurde, ist die Wettkampfstätte in olympischem Format
mit einer schmucken Tribüne und dem integrierten Medienzentrum der St. Jakobshalle, wohl aus taktischen Gründen
nur als eines von vielen Argumenten erwähnt worden. Im Vordergrund standen vielmehr die misslichen Schwimmgelegenheiten
in Basel ausserhalb der Sommermonate. Ausser dem hoffnungslos überfüllten Rialto-Bad, dem öffentlich
nicht zugänglichen Bassin in der «Joggeli»-Halle und einigen Lehrschwimmbecken sei nichts vorhanden,
dabei sei das Interesse für das Schwimmen als Freizeitbeschäftigung enorm. Für Schwimmschulen und
die Nachwuchsförderung bestünden Wartelisten, für die therapeutische Bewegungsarbeit mit Kleinkindern,
Behinderten, Rekonvaleszenten und Senioren fehle eine geeignete Infrastruktur. Dazu kommt, dass nebst den Wettkampf-Schwimmern
auch den Kunstspringern und den Synchron-Schwimmerinnen Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten fehlen. Auch
die sehr erfolgreichen Wasserballer und Triathleten beklagen fehlende Trainingsinfrastrukturen.
Städtebauliche Einordnung
Pascal Wirth (Wirth +Wirth AG) und Alessandra Ceresoli (Schwimmerverein beider Basel) stellten das Bauprojekt vor.
Wie die Eishalle soll auch die Schwimmhalle in der Nähe der St. Jakobshalle errichtet werden, womit (zusammen
mit den andern Anlagen auf der Brüglinger Ebene und dem St.-Jakob-Park) die wohl kompletteste Sportanlage
der Schweiz zustande käme. Die Schwimmhalle würde mit einem filigranen Zwischengebäude direkt an
die Sporthalle angedockt, und zwar an den Gebäudeteil, der die kleine Halle enthält und zu einem VIP-Zentrum
zu erweitern wäre.
Die Halle selbst wird vom «Altbau» deutlich abgesetzt. An ein massiv erscheinendes Element werde «in
leichter Konstruktion eine transparente Halle angefügt», heisst es in den Erklärungen. Das Schwimmzentrum
soll die Nachfrage des Publikums nach Wasserfläche decken. Eine ausgedehnte Saunalandschaft sowie Gastronomie
für die Gäste kommen dazu. An Infrastruktur sind ein 50-Meter-Becken, ein Sprungbecken, das vorhandene
25-Meter-Becken, ein Nichtschwimmerbecken sowie ein Becken für Kinder, Senioren und Behinderte vorgesehen.
Die Finanzierung
Die das Projekt entwickelnde Firma Wirth + Wirth AG hat Gesamtkosten in der Höhe von 38 Millionen Franken
errechnet, «wobei in dieser Summe ein symbolischer Baurechtszins bereits berücksichtigt wäre».
Für die Initianten ist klar, dass der Betrag zu gross ist, um von privater Seite eingebracht zu werden. Kontakte
zu öffentlichen Händen sind initiiert - und Oscar Battegay hat im Grossen Rat eben einen Anzug eingereicht,
in dem die Regierung ermuntert wird, «einen finanziellen Beitrag in substanzieller Höhe zu gewähren».
Weil es sich um ein Schwimmzentrum handle, das auf Baselbieter Boden stehe, sei auch ein analoger Vorstoss im Landrat
vorgesehen.
Die Stiftung «Schwimmzentrum beider Basel» hat sich auf die Suche nach Donatoren und Sponsoren begeben,
um die «substanzielle Höhe» des Betrags in politisch verträgliche Dimensionen zu bringen.
Das Betriebskonzept von Wirth+Wirth (mit eingeplanten Überschüssen aus Saunabetrieb und Restaurant) würde
es gestatten, einen Baukredit in der Höhe von 10 Millionen Franken aufnzunehmen.
Vom Zeitpunkt der sichergestellten Finanzierung an könnte der Hallenbau in zwei Jahren errichtet werden.
Urs Hobi
Frag-würdig René Angst

«Das Sport- und Freizeitangebot zählt zu den Standortvorteilen einer Stadt.» Foto Dominik Plüss
Basel. An die St. Jakobshalle soll für 38 Millionen Franken eine Schwimmhalle mit einem 50-Meter-Becken angebaut
werden (siehe Bericht auf Seite 27). So jedenfalls sehen es die Pläne vor, die gestern von den Initianten
vorgestellt wurden. René Angst (52) ist Präsident des Stiftungsrates «Schwimmzentrum beider Basel»
und sitzt zugleich seit zwei Jahren dem Schwimmverein beider Basel vor.
BaZ: René Angst, besteht in Basel überhaupt das Bedürfnis nach einem grossen teuren Hallenbad?
René Angst: Absolut. Es zeigt sich klar, dass für die gesamte Bevölkerung zu wenig geheizte Schwimmbäder
zur Verfügung stehen. In den Sommermonaten, wenn man draussen schwimmen kann, sind wir zwar gut bedient, doch
in den restlichen acht Monaten ist es sehr prekär. Denn neben der breiten Bevölkerung braucht es auch
Platz für Seniorengruppen oder für unsere Schwimmkurse, mit denen wir längst an Grenzen stossen.
Schliesslich haben wir unsere Spitzensportler, die WM- und Olympiateilnehmer, denen wir optimale Trainingsbedingungen
bieten wollen.
Doch diese Kunden spielen Ihnen die hohen Kosten für den Bau nicht ein. Wie soll er finanziert werden?
Unser erstes Ziel ist ein kostendeckender Betrieb - auch langfristig. Das sollten wir nach unserem Konzept erreichen.
Beim Bau sind wir darauf angewiesen, dass ein substanzieller Beitrag an die derzeit 38 Millionen Franken von der
öffentlichen Hand stammt. Wir wollen aber auch beweisen, dass in unserer Region für ein solches Projekt
auch private Gelder gesammelt werden können. Doch der Nutzen für die Gesamtbevölkerung ist so gross,
dass es Aufgabe der Öffentlichkeit sein müsste, das Schwimmzentrum zu ermöglichen.
Nun ringt aber Ihr zukünftiger Nachbar, die Eishalle, um die gleichen Gelder. Ist jenes Projekt, abgesehen
vom Wärmeaustausch, für Sie eher ein Hindernis oder ein Vorteil?
Wir haben Freude am neuen St.-Jakob-Park und Freude an der Eishalle. Wir wollen doch eine Sportregion sein. All
diese Sportanlagen können sich nur gemeinsam vermarkten. Ich denke da an die Möglichkeiten, die mit diesem
Zentrum etwa für Trainingslager entstehen. Zudem zählt das Sport- und Freizeitangebot zu den Standortvorteilen
einer Stadt. jg
Basellandschaftliche Zeitung (BZ), 20.6.2001, S.
27
Pläne für Basler Schwimmzentrum
WASSERSPORT / Stadionneubauten scheinen derzeit in Basel hoch im Kurs zu stehen. Der neue Fussballtempel St. Jakob-Park
steht. Zur projektierten Eishalle ist auch ein Schwimmzentrum im Gespräch.
Von Dominik Willimann
Basel. Nachdem im März die Premiere im St. Jakob-Park über die Bühne ging und im Herbst an gleicher
Stätte ein Eishockeystadion errichtet werden soll, ist nun auch der Bau eines Schwimmzentrums beider Basel
projektiert. Entworfen wurde das Projekt vom Basler Architekturbüro Wirth + Wirth AG. Zu stehen kommen soll
die Schwimmhalle als Anbau an die St. Jakobshalle auf der Westseite, also parallel zur neuen Eishalle.
Den Initianten unter der Leitung von Stiftungsratspräsident René Angst ist es ein Anliegen, in Basel
ein Schwimmzentrum zu erstellen, das einerseits allen Menschen in der Region zur Verfügung steht, und das
andererseits jegliche Bedürfnisse abdeckt.
So stehen neben dem bereits bestehenden 25-Meter-Schwimmbecken in der St. Jakobshalle weitere vier Schwimmgelegenheiten
zur Verfügung. Ein Kinderbecken, ein "Nichtschwimmer"-Becken mit verstellbarem Boden für den
Behinderten- und Schulsport, ein Becken für die Wasserballer, Synchronschwimmer und die Wasserspringer sowie
ein 50-Meter-Becken komplettieren die Anlage.
Letzteres Becken stösst vor allem bei den Spitzenschwimmern auf grosse Resonanz. Spitzenschwimmer Philipp
Gilgen vom SV Basel konstatierte, dass es enorm wichtig sei, das ganze Jahr hindurch auf einer 50-Meter-Bahn, auf
denen auch alle Wettkämpfe ausgetragen werden, trainieren zu können. Zur Zeit steht Basels Spitzenschwimmern
lediglich während der Gartenbadsaison die Freiluft-50-Meter-Bahn zur Verfügung.
Eine aussergewöhnliche Saunalandschaft
So ist eben gewährleistet, dass jedermann vom vielfältigen Angebot Gebrauch machen kann. Hinzu kommen
im Verbindungstrakt zwischen St. Jakobshalle und Schwimmzentrum ein Medienzentrum sowie VIP-Räume, die auch
an anderen Sportanlässen in der St. Jakobshalle genutzt werden können. Zudem ziert eine 850-plätzige
Zuschauertribüne wie auch ein Restaurationsbetrieb die eine Seite des Hauptbeckens. Ebenfalls sind Therapie-
und Massageräume geplant.
Doch das Aussergewöhnliche dieser Halle wird auf dem Dach zu stehen kommen. Auf einer Fläche von 2000
qm soll eine Saunalandschaft im finnischen Stil entstehen. Saunen erfreuen sich momentan überall grosser Beliebtheit,
und sie trügen dazu bei, das Betriebsergebnis nicht defizitär, sondern im Plus zu halten.
Ob die Halle nur eine Vision oder auch bald Realität sein wird, hängt noch von diversen Komponenten ab.
Einerseits müssen Mittel gefunden werden, um das Projekt, das ungefähr 38 Millionen Franken kostet, zu
finanzieren, andererseits reichten diverse Grossräte dem Regierungsrat einen parlamentarischen Vorstoss ein,
um das Projekt zu unterstützen. Die Antwort ist diesbezüglich noch hängig.
Doch eines ist klar. Sollte das optimal konzipierte Projekt verwirklicht werden können, wäre Basel in
Sachen Sportstätten um ein Prunkstück reicher - ein Prunkstück, das nicht nur der Elite, sondern
auch dem Gemeinwohl dienen würde.
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